DIE WELKEN BLÄTTER

 

In dieser Jahreszeit liegt das Laub schon am Boden. Die Illusionen ebenfalls.....

Macron hält sich für einen genialen Gaukler. Doch die braven Leute, jene blauäugigen Gallier, die er durch Manipulation im Dienst derjenigen, die ihn in den Elyséepalast befördert haben - natürlich durch Mobilmachung sämtlicher etablierten Medien - über den Tisch gezogen hat, beginnen langsam, die Augen aufzusperren.

Während Macron in der UNO paradiert und sich anmaßt, der ganzen Welt schulmeisterlich eine Morallektion zu erteilen, zieht in Frankreich scharfer Wind herauf.

Denn die "Leute dort unten": Der von Armut bedrohte Gehaltsempfänger, die steuerlich ausgepressten Handwerker oder Ladenbesitzer, die Bauern, die zu Geiseln des Crédit Agricole geworden sind, all diese "Faulenzer" (so Macron) verstehen allmählich, was für eine Dampfwalze ins Feld gebracht wurde, um sie plattzumachen oder aber in die Zinsknechtschaft zu treiben.

Sie wollen sich nicht unterwerfen? Macron ist das schnurzpiepe, denn die MEDEF (der französische Arbeitgeberverband) freut sich mächtig über diesen Gang der Dinge. Und das allein zählt, oder ?

Doch die Zeloten des CAC 40 (Leitindex an der Pariser Börse) haben keinen Grund zur Euphorie. Denn: Zur großen Enttäuschung der Sytemlakaien ist die Unterwerfung des Volkes noch lange nicht gesichert. Was? Das Volk? Existiert so etwas? Laßt uns den "Propheten" zuhören: Cohn-Bendit: "Man muß aufhören zu sagen, daß das Volk immer recht hätte". Für Attali, Macrons Bezugsperson und Guru, habe das Volk nicht das Recht, den "unumkehrbaren Fortschritt" in Frage zu stellen, den der Kapitalismus/Liberalismus darstellt. Luc Ferry: "Das Referendum (Volksbefragung) ist ein "Gadget", das man vermeiden sollte". Im übrigen, so Alain Minc nach dem englischen Votum, um sich von Brüssel zu verabschieden, sei "dieses Referendum nicht der Sieg der Völker über die Eliten, sondern nur der Sieg der wenig Ausgebildeten über die gebildeten Leute". Und der "Philosoph" Gaspard Koenig, ein grosser Unbekannter, der seinen Senf dazu gibt, versichert in der Zeitung Le Figaro, das Volk sei "eine Fiktion für Romanschreiber".

Im übrigen, wo holt sich das Volk das Recht, auf die Straße zu gehen?  "Demokratie heißt nicht, auf die Straße zu gehen" hat Macron gesagt. Dabei grinste er aber mit gezwungenem Lächeln, denn die Strasse ist ja störend für die bürgerlichen Kreise, in denen man die Maßnahmen zaubert, die die Bürger noch mehr in die Zange nehmen sollen. In dieser Hinsicht soll die Meinungsmache und die Konditionierung schon im Schulalter beginnen. Die Schule, "diese neue Kirche, mit ihrem neuen Klerus, ihrer neuen Liturgie, ihren neuen Gesetzestafeln": Das hört sich an wie ein Wort von Robespierre...und aus gutem Grunde, denn das stammt aus der Feder Vincent Peillons, des vormaligen Erziehungsministers von François Hollande. In seinem Buch Une religion pour la République (Eine Religion für die Republik) nimmt dieser kein Blatt vor den Mund: «Der Schule kommt eine besondere Rolle zu, weil sie das Kind von allen seinen vorrepublikanischen Bindungen lösen soll" (…). Die Revolution setzt das totale Vergessen all dessen voraus, was ihr vorausging".

Also reinen Tisch machen mit der Vergangenheit. Diese sattsam bekannte Leier wurde in den alten Südstaaten Amerikas von Hysterikern in die Tat umgesetzt, in dem Bestreben, jede Spur des südstaatlichen Gedächtnisses und der konföderierten Identität auszulöschen.

Da man z.Z. welke Blätter schaufelweise wegräumt, noch ein letztes Wort über das welke Blatt Philippot: Der hielt sich für einen genialen Manipulator, der von seinen Auftraggebern die Mission bekommen hatte, die Front National kaputtzumachen. Dabei hat er sich aber selbst verheddert. Der Talisman mit Lothringer Kreuz, den er am Revers trug, änderte daran gar nichts.

Unterm Pont Mirabeau fließt die Seine.....

Pierre Vial

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